Wenn es darum geht, die Klimakrise und soziale Probleme auf der Welt nachhaltig zum Besseren zu verändern, muss nicht zuletzt darauf geschaut werden, auf welchen (unhinterfragten) Ideen und Gedankengebäuden die herrschende (Wirtschafts-) Politik beruht. Der Fokus liegt – trotz etwa 20 Jahren globalisierungskritischer Bewegung und fundierter Kritik – in den Mainstream-Wirtschaftswissenschaften immer noch vor allem auf dem „freien Markt“.
Mit „wirtschaftsliberal“ bezeichne ich das Gedankensystem, bzw. die Grundlagen des gültigen ökonomischen Fachwissens, das im Wesentlichen immer noch auf der so genannten „neoklassischen Theorie“ aufbaut. Mit „neoliberal“ bezeichne ich die darauf bezogenen politischen Aspekte.
Ein Auswechseln des Personals auf politischer Ebene reicht nicht, wenn der gesamte Zug in die falsche Richtung fährt, weil wirtschaftsliberale WissenschaftlerInnen* den Fahrplan festlegen und die Weichen stellen!
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Der Essay von Tobias Kröll ist zuerst erschienen bei der ARBEITSGRUPPE ALTERNATIVE WIRTSCHAFTSPOLITIK e.V. - In erweiterter Form erscheint der Text Ende August 2019 bei BoD und ist mit einem Nachwort von Konstantin Wecker versehen:
"Where Do The Children Play? Die Zerstörungen der WiWi." ISBN - 9783746056661