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Lederer, Sylvia
345 |

Lichtkunst in Amsterdam

Mit einer Installation des chinesischen Künstlers AI WEIWEI

Das Light-Festival in Amsterdam kehrt dieses Jahr zum sechsten Mal zurück, um die Grachten und Straßen in ein betörendes Licht zu hüllen. Viele internationale Künstler wie der Chinese Ai Weiwei und die britische Künstlerin Cecil Balmond verzaubern die Besucher mit 36 Lichtinstallationen unter dem Thema„Existential“. Die diesjährigen teilnehmenden Künstler, Designer und Architekten stammen aus Australien, Belgien, China, Kanada, England, Deutschland, Indonesien, Italien, Japan, Kosovo, den Niederlanden, Russland und den Vereinigten Staaten. Mit „Existential“ wollen sie uns Besucher anregen, darüber nach zu denken, was Menschen verbindet und welche Rolle das Licht dabei spielt.  

In diesem Jahr zeigten mehr als 2.500 Künstler aus 98…

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Steierwald, Ulrike
344 |

Literarische Über-Setzungen

Lorenzo da Ponte und Thomas Kling im Rahmen der Leuphana Reihe "10 Minuten Lyrik"

An der Universität Lüneburg gibt es die schöne Reihe "10 Minuten Lyrik". - Ulrike Steierwald, Professorin für Literaturwissenschaft, befasst sich im Rahmen dieser Reihe mit Lyrik von Lorenzo da Ponte und Thomas Kling.

  • Literatur vermag es, im Sprachraum des brennenden Archivs das eigentlich nicht zu Denkende und nicht in Worte zu Fassende zu übersetzen.
  • Eine Übertragung ist keine Übersetzung. Verständigung und Kommunikation können nur durch den übertragenen Sinn gelingen, die Übersetzungen des nicht zu Begreifenden hingegen sind beim Wort zu nehmen.
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Giebenhain / Dörwald
342 |

Ex-Landrat Dietrich Kübler wegen Untreue verurteilt

Bericht und Kommentar zum Ende des Prozesses im Amtsgericht Michelstadt

"Man darf nicht bescheißen! Wenn man eine Rechtswidrigkeit erkennt, muss man diese Rechtswidrigkeit abstellen. Das ist nicht passiert." Das sagte Amtsrichter Schmied in seiner Urteilsbegründung.   

Nach zwölf Verhandlungstagen mit umfangreicher Beweisaufnahme und etlichen Zeugen gibt es ein Urteil im Untreueprozess gegen den Ex-Landrat des Odenwaldkreises. Sieben Monate Haft, die für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt sind, und eine Geldstrafe in Höhe von 25.000 Euro - so lautet das Urteil des Michelstädter Amtsgerichts gegen Dietrich Kübler, der auch die Kosten des Verfahrens zu tragen hat.  

Nachtrag (03.01.2018): Inzwischen ist sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung in die Berufung gegangen. Der Prozess geht in die…

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Dörwald, Uwe
340 |

Yanis Varoufakis’ Kampf gegen die Institutionen

Schulden sind Schulden sind Schulden sind Schulden - Basta

Varoufakis kommt in seinem Buch zu dem Schluss, dass das, was er „unmittelbar miterlebte, nur als ein nackter Klassenkampf zu beschreiben war, der die Armen traf und die herrschende Klasse auf skandalöse Weise begünstigte.“, was sich zum Beispiel daran zeigte, dass die Gehälter von griechischen Funktionären, die die Troika zu ihren Leuten zählte, nicht gekürzt, sondern angehoben wurden. Das ist für Varoufakis die Anwendung nackter Gewalt, um politische Maßnahmen durchzusetzen. So wird der Grundsatz eines Robert Bosch, dass Vertrauen wichtiger ist als Zahlen, vom Kopf auf die Füße gestellt: Im Neoliberalismus sind Zahlen wichtiger als Vertrauen.

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Hoppe-Dörwald, Dorothea
338 |

Mein Leben mit Maarten Koning

Was kann an einem über 5.000 Seiten dicken Roman mit dem eher langweiligen Titel „Das Büro“ schon so interessant sein, dass man sieben Bände verschlingt, zumal dieser Roman schon fast aus der Zeit gefallen erscheint, da er sich in den Jahren 1957 bis 1989 abspielt? Wir befinden uns immer im Gestern und was soll da an dreißig Jahren Büroalltag schon spannend sein ...

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Dimmers, Jan
336 |

Das Lachen in Shakespeares >>Ein Sommernachtstraum<<

In diesem Texte über Lachen und Humor habe ich Inspiration in einer Zeit gesucht, in der Humor ins Zentrum der Aufmerksamkeit gezogen wurde. Das war an der Grenze des späten Mittelalters und der Renaissance. Die Wurzeln der Moderne stammen aus dieser Zeit und in diesem Zusammenhang nenne ich die Namen von Erasmus, Rabelais, Montaigne, Cervantes und Shakespeare. Die vier genannten Autoren rückten auf ähnliche Weise und aus gleichen Gründen das Lachen in den Mittelpunkt wie Shakespeare.  

Zuerst spreche ich über das Lachen und auch über das Lächerliche als gesellschaftliches Phänomen. Dann lasse ich Theorien darüber Revue passieren und versuche diese auf die Werke von Shakespeare anzuwenden. Zur weiteren Konkretisierung hole ich dies näher…

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SIRI 17
334 |

Depeschen aus der Kapitale - 7

Milo Rau ließ den Reichstag stürmen

Am 07. November 2017, am hundertsten Jahrestag der Oktoberrevolution in Russland, stürmt die General Assembly und ihre Anhänger den Berliner Reichstag und liest die Charta für das 21. Jahrhundert vor.

    Große Worte, großes Vorhaben - und ziemlich gut durchstrukturiert, jedenfalls in der Ankündigung. Und so kam es mir auch vor, als ich zusammen mit 500 anderen Zuschauern den Saal der Schaubühne betrat, in dem ich mir sonst Shakespeare oder Ibsen anschaue. Ich war überwältigt von der logistischen Leistung.

   Die General Assembly war ein Versuchslabor, das wie ein globales Weltparlament ablaufen könnte, nichts anderes; inszeniert, gespielt, vorbereitet und durchgeplant. Natürlich hatte niemand die 60 Abgeordneten demokratisch gewählt. Die…

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Dörwald, Uwe
332 |

Ein Container der Zeitgeschichte

Voskuils Roman DAS BÜRO - Band 2

Georg Steiner zitiert in seinem Buch Warum Denken traurig macht den DichterColeridge: „Arbeit ohne Hoffnung leert Nektar in ein Sieb, Hoffnung ohne Objekt kann nicht überleben.“ Da man das Denken ebenso wenig wie das Atmen einstellen kann, kann man auch einer gewissen Traurigkeit am Arbeitsplatz nicht entgehen, wenn man nachdenkt über das, was man den ganzen Tag in einem Büro so tut oder tun muss. Das weiß auch Maarten Koning, unser Held des BÜROS, wenn er am Ende des zweiten Bandes mit dem Titel Schmutzige Hände sagt „Kraft schöpft man aus der Sicherheit, dass man so lebt, wie man leben will. ... Wenn man etwas tut oder an etwas glaubt, das es wert ist, es gegen die Mehrheit der Menschen zu verteidigen. ... Die Arbeit von halb neun bis…

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Dörwald, Uwe
330 |

Gerechtigkeit für alle ist eine Illusion

Die Frage nach der Gerechtigkeit, insbesondere im gesellschaftspolitischen Bereich, ist spätestens seit dem Wahlkampf von Martin Schulz wieder auf der Tagesordnung. Schulz plakatierte und proklamierte den (inhalts)leeren Slogan Zeit für mehr Gerechtigkeit.

Karen Gloy nun sieht und benennt aktuelle Problematiken von Gerechtigkeitsfragen an vielen Stellen ihres Textes, für sie sind die (politischen/soziologischen) Beschreibungen der Gegenwart evident. Ihr Ziel ist aber ein anderes; denn „es (gibt) in der Hitze des Gefechtes kaum eine tiefer dringende Analyse und philosophische Reflexion (...)“. Analyse und philosophische Reflexion entsprechen aber genau der Aufgabe, die sich Gloy selbst stellt: "Meine Aufgabe als Philosophin, als Vor- und…

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Hoppe-Dörwald, Dorothea
328 |

Die Geschichte eines Almajirai

Mit dem Roman An einem Dienstag geboren von Elanthan John legt der Heidelberger Wunderhorn Verlag ein weiteres bemerkenswertes Buch in seiner Reihe für zeitgenössische afrikanische Literatur (AFRIKAWUNDERHORN), herausgegeben von Indra Wussow, vor.

   Das Buch An einem Dienstag geboren ist die Geschichte von Dantala, einem Koranschüler, der seine Geschichte erzählt und es führt uns in den Norden Nigerias. Alles beginnt im Jahr 2003, auf den Straßen von Bayan Layi, einer fiktiven Stadt.

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Rau, Milo
327 |

„MAN MUSS NEUE, UTOPISCHE INSTITUTIONEN VORBEREITEN“

MILO RAU IM GESPRÄCH MIT HARALD WELZER ÜBER DIE GENERAL ASSEMBLY

Während die Parteien in Berlin noch versuchen eine regierungsfähige Koalition zu bilden und der nächste Weltklimagipfel in Bonn vor der Tür steht, tagt in diesen Tagen in Berlin das von MILO RAU initiierte WELTPARLAMENT, das Lobbylosen aus aller Welt eine Stimme geben will.  

Mit freundlicher Genehmigung der Pressestelle der General Assembly bringen wir ein Gespräch zwischen Harald Welzer und Milo Rau über die Ziele des Weltparlaments.

 

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Hoppe, Felicitas
325 |

Dichter, deine Angst ist berechtigt!

Vom mächtigsten Handwerk der Welt

(…) Lesen ist Übersetzung im Wortsinn, ein gutes Stück Arbeit, und für den, der dabei zuschauen darf, ziemlich erkenntnisreich.

   Auch wenn manche Schriftsteller und Dichter immer noch glauben, ihr Text sei autonom, unberührbar und lasse nur eine einzige Lesart zu, weshalb jede Übersetzung Irrtum und Anmaßung sei, liegt, um auch diesen Spieß umzudrehen, der Irrtum natürlich auf ihrer Seite: Es gibt keine richtige oder falsche Lesart, jeder Text ist nicht mehr als ein Angebot und jede Lektüre Transformation. Leser, Dolmetscher, Übersetzer und Interpreten sind Reisende in eine andere Welt, deren Abenteuer- und Reiselust allerdings nicht immer belohnt wird, finanziell schon gar nicht. (...)

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Giebenhain, Manfred
322 |

Jeder einzelne Regelverstoß rechtfertigte den Mittelentzug

Marketingaffäre: Zeugin der WI-Bank sagt zur Standortmarketingaffäre aus

Am 25. Oktober 2017, dem inzwischen neunten Verhandlungstag im Untreue-Prozess gegen den ehemaligen Landrat des Odenwaldkreises, Dietrich Kübler, wollte das Schöffengericht in Michelstadt von einer Mitarbeiterin der Rechtsabteilung der landeseigenen Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WI-Bank) wissen, wie es zum Teilwiderruf der Fördergelder gekommen ist.

Es stellte sich klar heraus, dass bei der Vergabe für ein Standortmarketingkonzept des Odenwaldkreises gegen gleich drei Vergabegrundsätze verstoßen wurde und zwar gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz, die Transparenzpflicht und das Diskriminierungsverbot. Schon ein Verstoß gegen nur einen dieser drei Grundsätze hätte einen Widerruf der Fördergelder gerechtfertigt.

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Berger, Thomas
320 |

Toleranz bei G. E. Lessing

Ein Problemfall

Lessings Nathan der Weise nimmt in der Geschichte des Toleranzbegriffs einen herausgehobenen Platz ein. Die in dem Drama enthaltene Botschaft der viel gerühmten Ringparabel bildet einen festen Bestandteil der deutschen Aufklärung und erfreut sich bis heute einer breiten Rezeption.

Vor dem Hintergrund der Beschreibung des zeitgeschichtlichen Entstehungszusammenhangs werden die inhaltlichen Grundzüge des Werkes mit der Ringparabel als Zentrum dargelegt. Auf diesem Fundament wird das Lessingsche Toleranzideal einer kritischen Betrachtung unterzogen.

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SIRI 17
318 |

Depeschen aus der Kapitale - 6

Panda-Manie in BÄRlin

Als die beiden Pandabären im Juli 2017 aus der selbst ernannten chinesischen Panda-Hauptstadt Chengdu in den Berliner Zoologischen Garten transportiert wurden, gab es schon im Vorfeld Sondersendungen. Diese Ehre ist sonst nur hohen Politikern vergönnt, wenn sie Berlin besuchen. Im regionalen RBB-Fernsehen konnte man die Ankunft der Pandabären auf dem Schönefelder Flughafen sowie die Fahrt in den Zoo live verfolgen. Die Aktion dauerte drei Stunden. Zum letzten Mal sah ich diese Art Sendung 1992, als der Sarg von Marlene Dietrich aus Paris kommend vom Flughafen Tegel auf den Friedhof im Berliner Stadtteil Friedenau überführt wurde.

Wie immer bei diesen Live-Sendungen waren Experten dazwischengeschaltet, die statistisch brillierten: 100 kg…

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Dörwald, Uwe
316 |

Die Menschen zahlen immer die Rechnung

Über den dokumentarischen Bildband „The Human Cost of Agrotoxins“ von Pablo E. Piovano

Glyphosat ist ein Unkrautvernichtungsmittel und Glyphosat ist in nahezu allen Lebensmitteln zu finden. Hersteller sagen dann immer und gebetsmühlenhaft, die Menge des Giftes, die gefunden wird, sei unbedenklich im Rahmen der Grenzwerte, aber es gebe natürlich immer etwas, das verbessert werden könnte. Forscher erwidern, die offiziellen Grenzwerte seien überholt und müssten verschärft werden.

Die Diskussion um den Einsatz von Glyophosat-Herbiziden kocht bei uns immer dann hoch, wenn Rückstände des Herbizids in Lebensmitteln wie zum Beispiel in Edelmarken wie dem Speiseeis von Ben und Jerry’s gefunden wurden.

Die Folgen des Einsatzes von Glyphosat-Herbiziden auf genetisch modifizierte Nutzpflanzen in Argentien hat der Fotograf Pablo E.…

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Frühauf, Swetlana
315 |

Leadership im Changemanagement

Über den Einfluß und die Bedeutung von Führungsstilen

„... man erlebt in den erzwungenen menschlichen Kontakten an seinem Arbeitsplatz Dinge, die irgendwie nicht stimmig sind, d.h. jemand tut etwas außerhalb des Rahmens, dem man ihm zugewiesen hat. Man schiebt diese Dinge weg, aber man hält sie doch fest und erinnert sich später daran.“

Der niederländische Schriftsteller Voskuil, der Autor von „Das Büro“, sagte diesen Satz einmal in einem Interview. Der Satz betrifft die Zumutungen, mit denen man es an manchen Arbeitsplätzen zu tun hat. Zu diesen Zumutungen gehören auch Dinge wie die, dass es Menschen gibt, die ihren Beruf nicht hinreichend ernst nehmen.

Ermöglicht wird dies mitunter durch Gewährenlassen und dadurch, dass keine Grenzen gesetzt werden. Letzteres nun hat etwas mit dem Thema…

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Kiss, Endre
313 |

Essay über die neue Globalisation

Um die aktuellen und, wie gesagt, „alltäglichen” Prozesse im allgemeinen Sinne des Wortes (es geht also keineswegs um hermeneutische Spitzfindigkeiten angesichts extrem komplexer Tatbestände) zu verstehen, sollten die gewöhnlichen Akteure unserer Zeit ein Zeitalter sich vergegenwärtigen, das aus unendlich vielen kleinen Facetten besteht, weit auf dem ganzen Globus verstreut geschieht, auf vielen Sprachen läuft und aufgearbeitet wird, wegen des enormen Ausmasses der Informationsmengen überhaupt nicht begreifbar ist, dazu noch im Kontext einer Vielheit alter und neuer, bekannter und noch unerkannter Ideologien konzeptualisiert wird.

Das ist aber noch nicht alles.

Man kann mit gutem Recht vorausschicken (angesichts der umfassenden…

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Brose, Thomas
311 |

Plädoyer für Zeitverschwendung

„Fast alle meine Handlungen waren vorläufig, unfertig und ohne ein allgemeines Ziel. Vielleicht hing ich an zu vielen Dingen und wollte nicht festgenagelt werden. Es gab lange Phasen der Einsamkeit und Langeweile.“, schreibt Paul Feyerabend (1924-1994) in seiner Autobiografie. Der Philosoph und Physiker hat seinem letzten Buch einen verblüffenden Titel gegeben: ZEITVERSCHWENDUNG.

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Egert, Andreas
309 |

Chamfort und Lichtenberg

Die Blüte des europäischen Aphorismus

Im folgenden Vortrag geht es um die Untersuchung des Aphorismus in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts anhand zweier prägender Protagonisten der Gattung. Nicolas Chamfort, der 1741 wie Blaise Pascal in Clermont-Ferrand zur Welt kommt, steht dabei schon in einer Tradition, die sich seit der Neuzeit vor allem in La Rochefoucauld, aber auch in Pascal und Montaigne manifestierte. Darauf folgten ein La Bruyère, Vauvenargues, Fontenelle und der Zeitgenosse Chamforts - Rivarol - anders in Deutschland, wo Georg Christoph Lichtenberg überhaupt erst den Grundstein der Gattungsgeschichte legt. Als Chamfort als Hauslehrer des Grafen von Eyck früh in die deutschen Lande nach Köln kommt, notiert er: „Ich wüßte nicht, wozu ich weniger taugte als zu…

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Giebenhain, Manfred
308 |

Viel Geld für Negativ-Marketing ausgegeben

Ex-Landrat Dietrich Kübler muss sich vor Gericht verantworten

Seit Anfang Juli 2017 muss sich der frühere Landrat des Odenwaldkreises, Dietrich Kübler, vor dem Schöffengericht am Michelstädter Amtsgericht verantworten. Die Anklage lautet auf Untreue im Amt.

Die Darmstädter Staatsanwaltschaft wirft dem heute 67jährigen vor, im Herbst 2011 nachweislich wiederholt widerrechtlich in das Vergabeverfahren zur Auswahl eines Bewerbers für einen Standortmarketingauftrag eingegriffen zu haben. Als die Manipulationen öffentlich bekannt wurden und einen politischen Wirbelsturm ausgelöst haben, blieb der Odenwaldkreis fünf Jahre später auf den Gesamtkosten sitzen.

Lesen Sie hier einen Zwischenbericht zum Prozess.

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Dörwald, Uwe
307 |

Hybris, Macht und Naivität

Kommentar zum Untreue-Prozess gegen Ex-Landrat Kübler (Odenwaldkreis)

Gegen Ende des fünften Verhandlungstages wegen Untreue gegen den Ex-Landrat des Odenwaldkreises, Dietrich Kübler (ÜWG), meinte ein Kreisausschussmitglied vor dem Amtsgericht in Michelstadt halb im Scherz und halb im Ernst zu mir: „Wenn Sie etwas zu diesem Prozess schreiben, dann schreiben Sie etwas gutes. Sonst lässt man Sie vielleicht nicht mehr in den Odenwald rein. Den Odenwald verteidigen wir alle!“ So etwas geht einfach nicht, auch nicht (halb) im Scherz. Als ob der Odenwaldkreis eine Insel wäre. Was hier zum Ausdruck kommt, ist nicht nur eine gewisse Enge, sondern sicher auch eine Art von Gruppenbewusstsein zu einem Club der Anständigen zu gehören und es beschreibt das Phänomen, wie der Mensch überhaupt zu dem Zauberkunststück in der…

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Steierwald, Ulrike
306 |

Was ist „gute” Lehre?

If it’s really really real …

Als sich die Leuphana, eine der kleinen und jungen Universitäten in Deutschland, vor etwa zwei Jahrzehnten neu definierte, stand der Wille zu besonderer „Qualität“ einer interdisziplinär ausgerichteten Lehre im Mittelpunkt. Der Bologna-Prozess wurde im Unterschied zu anderen Hochschulen modellartig gefasst und führte zu einer umfassenden Neustrukturierung der Lüneburger Universität. Nicht nur die vier Fakultäten Bildung, Kultur, Nachhaltigkeit und Wirtschaft, sondern insbesondere die fakultätsübergreifenden Schools – College, Graduate und Professional School – sollten eine interdisziplinäre wissenschaftliche Ausrichtung in Lehre, Forschung und Transfer sowie ein Zusammendenken dieser drei grundlegenden universitären Aufgabenbereiche in…

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Rainer, Ulrike
305 |

Life in the United States - 17

Vermont - Der spezielle Staat

Wie kommt es, dass aus einem Staat grundsätzlich konservativer Bauern einer der liberalsten Staaten wurde?

Schließlich ist der einzige sozialistische Senator in Washington Bernie Sanders, der 2016 als Außenseiterkandidat der Präsidentschaftswahl besonders von der Jugend begeistert gefeiert wurde. 2007 waren dreiviertel aller Vermonter gegen den Krieg im Irak, und 2000 war der Staat der erste überhaupt, der Civil Unions (Gleichberechtigung für gleichgeschlechtliche Partner) gesetzlich verankerte.

Und in den späten 1960iger Jahren brach eine größere Anzahl von stadtmüden Menschen auf, um in Vermont ein neues Leben zu beginnen. Kommunen von Künstlern und Aussteigern sproßen wie Pilze aus der Landschaft. Zurück zur Natur war das Motto. Alte…

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Dietz, Angela
304 |

NIBELUNGEN-FESTSPIELE WORMS 2017 (2)

Eine wüste Zugfahrt nach Bagdad

Es fährt ein Zug nach Bagdad. Vorerst steht er auf den Schienen in 70 Tonnen Sand vor dem Westportal des Wormser Doms. Ein gestrichener Baßton stimmt auf das drohende Unheil ein.

Dazu passt Bühnenbauerin Irina Schickedanz` schiefe Ebene hinter dem Bahnsteig, auf der „es kein Halten mehr“ gibt. Im zweiten Akt kommt sie als Spielfläche für den Tenor Bassem Alkhouri und die Sopranistin Nadja Michael zum vollen Einsatz.

Nach Gemetzel und Gold verlegen Autor Albert Ostermeier und Regisseur Nuran David Calis den dritten Teil ihrer Nibelungen Trilogie kurzerhand nach Arabien.

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Hoppe-Dörwald, Dorothea
303 |

NIBELUNGEN-FESTSPIELE WORMS 2017 (1)

Neben der Spur: GLUT - Siegfried von Arabien.

Mit "GLUT. Siegfried von Arabien." findet die Trilogie von Albert Ostermaier bei den Nibelungen-Festspielen 2017 in Worms ihren Abschluss. Wie in den beiden letzten Jahren auch endet das Stück am Hof von König Etzel, auch diesmal wieder mit einem Gemetzel.

Eine historische Begebenheit inspirierte Albert Ostermaier, den Stückeschreiber, maßgeblich. Die Tatsache, dass eine militärische Operation stattfand, bei der die Beteiligten wirklich und als Theatergruppe verkleidet ins osmanische Reich reisten, war - so Albert Ostermaiers Erklärung -  der ideale Stoff, weil für ihn diese Reise in die Vergeblichkeit mit der Reise der Nibelungen an den Hof König Etzels vergleichbar war. Beide Reisen waren von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

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SIRI 17
302 |

Depeschen aus der Kapitale - 5

Die doppelte Sibylle: Über die Fotografin Sibylle Bergemann.

Warum nur, frage ich mich, hat keine der Chefredakteurinnen der zahlreichen Frauenzeitschriften auf dem späteren gesamtdeutschen Zeitungsmarkt sich etwas von S. Bergemann abgekupfert? Warum müssen wir im Jahr 2017 immer noch in diese leicht dümmlichen Model-Gesichter schauen? Ganz zu schweigen davon, dass man mit Bergemanns Modefoto-Stil sicherlich Heidi Klum und ihr sexistisches, sozialdarwinistisches Germanys next Topmodel verhindert hätte.

Ganz im Gegensatz zu Fotos mit heutigen Models haben alle Frauen bei Sibylle Bergemann Selbstbewusstsein, Stolz, Kraft und trotzdem ein Geheimnis. Ach, was sage ich, man möchte gleich einen Roman schreiben, wenn man die beiden schönen Missmutigen auf Rügen betrachtet. Sofort bekommt Nina Hagens großer…

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Dörwald, Uwe
301 |

Voskuils Roman DAS BÜRO

Ein Ort ohne Abenteuer

Büros können seelenlose und freudlose Orte sein. Büros sind in der modernen Gesellschaft auch Orte, die manchmal mit einem Haufen von Tölpeln besetzt sind, die sonst nirgendwo mehr einen Job bekommen würden. In manchen Büros wird gemobbt und gefaulenzt. Es wird Arbeit verschoben oder gleich ganz liegen gelassen. Manchmal werden auch Dinge erledigt, vorzugsweise dann, wenn es brennt.

Voskuils Romanzyklus DAS BÜRO nimmt sich diesen Ort der Moderne, an dem unzählige Menschen arbeiten und viel Zeit verbringen, vor. Man bekommt intime Einblicke in die Abläufe einer (modernen) Arbeitsorganisation, wie man sie sonst nur bekommt, wenn man selbst Teil dieser Organisation ist und ein Dasein in einem ähnlichen geistigen Vakuum zwischen…

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Dörwald, Uwe
300 |

DER MARNER UND DER PRÄSIDENT

Von Strophen und Tweets: Eine kleine Polemik zur Lüge in postfaktischen Zeiten.

In dieser kurzen Polemik geht es um Strophen, Tweets und Alarmismus. Es geht um Aufgeregtheit, Gereiztheit, unterschwellige Aggression und Nervosität auf Social-Media Plattformen. Es geht aber auch um die Schönheit und die Klarheit und die Ausdruckskraft der mittelhochdeutschen Sprache. Denn wir begegnen dem MARNER, einem gebildeten Berufsdichter, der u.a. über die Lüge dichtete, wobei wir unwillkürlich an einen bestimmten Präsidenten und seinen Account bei Twitter denken müssen.

Und es geht um einen kleinen Abschied vom GRUNDRAUSCHEN.

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Dörwald, Uwe
299 |

Ungebremst gegen die Wand

Lobbyismus und Bildungsreformen

Schraipsd du widu schprichsd?

Mittels einer alten, aber politisch wirkungsvollen Berater- bzw- Lobbyistenweisheit - Man darf die Frösche nicht fragen, wenn man ihren Teich austrocknen will. - zeigt Josef Kraus in seinem Buch "Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt" (2017), wer die Treiber, die Nutznießer und die Opfer von Schulreformen sind und er beschreibt klar und deutlich, was Schulreformen bringen und was sie nicht leisten können.

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SIRI 17
298 |

Depeschen aus der Kapitale - 4

Über Obdachlosigkeit

Obwohl die Zahl der Obdachlosen in den vergangenen Jahren stetig gestiegen ist, führt die Bundesregierung selbst keine eigene Statistik über wohnungslose Menschen in unserem (reichen) Land.

Dies ist Grund genug, das Problem anhand eines Beitrags unserer Hauptstadt-Korrespondentin zu verdeutlichen.

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Dörwald, Uwe
297 |

Anmerkungen zum Pflege- und Gesundheitssystem

... es bleibt die Feststellung, dass in dem beschriebenen Fall die Unzulänglichkeiten überwiegen und dass man als Angehöriger mit Fragen (zu oft) alleine gelassen wird. Dies gilt auch für die Pflegekasse(n), bei der wegen jeder Kleinigkeit umfangreiche Formulare ausgefüllt werden müssen und bei der ich inzwischen mehr als 15 verschiedene Ansprechpartner habe, was auch für Mängel im bürokratischen und organisatorischen Ablauf spricht. Das fein gewobene bürokratische Netz aus Zuständigkeiten und Unzuständigkeiten zermürbt. Gesundheit und Pflege gehören nicht zu den Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, die man (nur) verwalten und nach betriebswirtschaftlichen Kriterien oder Kosten-Nutzen-Kalkülen organisieren kann. Kliniken und auch…

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Rainer, Ulrike
294 |

Life in the United States - 16

Rhode Island - Der kleinste Staat

Es ist selten, daß Dichter auch Städtegründer sind. Roger Williams war beides. Aber er war noch mehr: Er war Pastor und Linguist, einer der Wenigen, die die Sprache der Indianer lernten. Für ihn waren die Narragansetts und Wampanoags weder geringwertig noch unzivilisiert, sondern er glaubte fest, daß “die Natur keinen Unterschied in Ursprung, Geburt und Körper zwischen Europäern und Indianern kennt”. Mit dieser Einstellung erntete er das Vertrauen und die Freundschaft der Indianer aber die Feindschaft des Königs, weil er in einer Schmähschrift forderte, daß die Siedler für das Land der Indianer bezahlen müßten, anstatt es sich einfach unverschämt unter den Nagel zu reißen. Ihm selbst brachte die Freundschaft der Narragansetts Gewinn. Sie…

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SIRI 17
296 |

Depeschen aus der Kapitale - 3

REISEN MIT FLIXBUS

Seitdem der Fernbusverkehr in Deutschland 2013 liberalisiert wurde und es aufgrund des Personenbeförderungsgesetzes erlaubt ist, in Konkurrenz zur Deutschen Bundesbahn zu treten, gab es anfangs mehrere Anbieter auf dem Markt. Manche erinnern sich vielleicht noch an Mein Fernbus.de. Seit vier Jahren hat Flixbus den Markt komplett übernommen, so dass es sich fast schon um ein Deonym handelt, also um die Wandlung von einem Eigennamen zum Gattungsnamen, wie Tempotaschentuch oder Tesafilm.

Flixbus scheint also alles richtig gemacht zu haben, mit mehr als 60 Millionen Fahrgasten seit der Gründung im Jahr 2011 und über 300 Haltestellen europaweit. Trotzdem verwässert so ein Deonym natürlich die Tatsache, dass es sich bei Flixbus um ein…

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Dimmers, Jan
292 |

Tulpen aus der Türkei

Wahlergebnisse in der Vorfrühlingszeit

Ein von Twitterlauten und Tweets begleitetes Frühlingserwachen war von der extremen Rechten in den Niederlanden erwartet und erhofft worden. Der Untergang des sehr kleinen Stückchen Abendlandes an der Nordsee wurde in zahllosen, immer dasselbe wiederholenden Schlagzeilen heraufbeschworen.

Wartend auf die Barbaren zählte der Rechtsextremismus jeden Tag seine Segnungen.

Die Niederlande wurden in eine politische Arena umgewandelt. Da gab es 81 registrierte politische Parteien. Davon sagte eine Rekordzahl (28) einander letzten Endes den Kampf um 150 Sessel an. (...)

Holland ist nicht nur klein, es hat auf dieser kleinen Welt auch die allerkleinste Partei. Die Partei für die Freiheit (PVV) hat nur ein einziges offizielles Mitglied. Das ist…

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Hoppe, Felicitas
290 |

FELICITAS HOPPE SAGT

Ein Gespräch zur Filmpremiere

„Man muss bedrohlichen Zuständen mit Produktivität begegnen.“

Ein Gespräch mit Felicitas Hoppe anlässlich der Uraufführung des Films Felicitas Hoppe sagt

Der Film Felicitas Hoppe sagt ist eine Suche nach Antworten auf scheinbar einfache Fragen, es ist Hoppe in der ersten Person: Wie lebt man zwischen Produktion und Selbstreflexion, zwischen Gipfelsturm und möglichem Absturz, zwischen Selbstanschauung und Selbstvermarktung? Oliver Vogel, Hoppes Lektor, sprach mit der Autorin wenige Tage vor der Uraufführung des Films, die am 17. März im Sprengel Museum Hannover stattfinden wird.

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Kroitzsch, Friederike
288 |

GRUSSWORT

Manchmal dürfen wir Beiträge von anderen Blogs oder aus Zeitschriften übernehmen. So auch in diesem Fall. Der Beitrag GRUSSWORT von Friederike Kroitzsch bietet uns auch die Möglichkeit, auf ihren sehr schönen und lesenswerten LandLebenBloghinzuweisen.

Grusswort ist ein äußerst humorvoller Beitrag zur Unsitte langer und langweiliger Grussworte. Wie die Autorin habe auch ich, insbesondere im ländlichen Raum, unter Grussworten und Grusswort-Rednern gelitten. Ich habe die Politiker und auch Dezernenten hinter den Rednerpulten noch in lebhafter Erinnerung. Besonders natürlich jenen, der immer grinste und sich überaus wichtig vorkam. Oder den, der meinte, etwas von Sprache zu verstehen, aber nicht verstand. Grussworte sind mitunter Zumutungen…

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SIRI 17
286 |

Depeschen aus der Kapitale - 2

ZUM HUNDERTSTEN GEBURTSTAG VON JANE BOWLES

Heute möchte ich nicht über die Hauptstadt schreiben, sondern über meine Jane Bowles. Ja, genau, meine. Einige Seiten lang soll sie nur mir gehören. Am liebsten würde ich sie JB nennen oder sogar zärtlicherweise Janie. Denn es hat Jahre gegeben, in denen ich geradezu besessen von Jane Bowles war. Heute weiß ich nicht genau, ob man sie überhaupt noch kennt. Wenn ich in meinem Bekanntenkreis herumfrage, nennen einige ihren Ehemann, Paul Bowles, den Komponisten und Weltbestseller-Autor von Himmel über der Wüste. Manche Homosexuelle über 50 haben wegen Tennessee Williams und Truman Capote ihren Namen schon einmal gehört. Jane Bowles selbst ist in Vergessenheit geraten.

Am 22. Februar 2017 wäre sie 100 Jahre alt geworden. Zeit an sie zu…

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Rainer, Ulrike
283 |

And the Truth Keeps Marching on

Women's March Washington D.C.

Schon im Flughafen von Hartford, Connecticut, fällt mir auf, daß zwei Drittel der Passagiere rosa Katzenmützen tragen. Es herrscht Aufbruchstimmung. Großmütter, ihre Töchter und Enkelinnen machen sich auf den Weg, um gegen den neuen Präsidenten, dessen Namen wir nicht über die Lippen bringen, zu protestieren. Der kurze Flug nach Washington vergeht schnell, denn neben mir sitzt zufällig eine ehemalige Studentin meines Colleges, und wir kommen leicht ins Gespräch. Überhaupt reden alle mit allen, weil sich endlich jede, die bisher im eigenen Saft schmorte, in Gesellschaft Luft machen und kräftig schimpfen kann. Es gibt genug Gründe dafür. (...)

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Rainer, Ulrike
281 |

Paradiese?

Kaum steige ich in Puerto Rico aus dem Flugzeug, schlägt mir die warme Luft entgegen. Vor knapp vier Stunden trug ich noch die Winterjacke. Während ich auf die kleine Propellermaschine warte, die mich weiter nach St. Thomas bringen wird, bewundere ich zwei niedliche Hunde, die friedlich neben einem Ehepaar mittleren Alters sitzen. Wie immer, wenn man Hunde bewundert, kommt man sofort mit ihren Besitzern ins Gespräch. Da erfahre ich, daß sie mit uns in der engen Sardinenbüchse mitfliegen werden, denn sie seien psychische Therapiehunde. Und richtig: sie haben entsprechende Mäntelchen, die sie als solche kennzeichnen. Was es nicht alles gibt. Ich staune nicht schlecht.

Der Pilot merkt wohl mein Unbehagen und meint beruhigend, daß er diese…

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Red.
279 |

#GRUNDRAUSCHEN - Q1/2017

Eigentlich ist unser Grundrauschen wie ein moderates Hintergrundrauschen.

Diesmal kommt es heftiger daher. Es gleicht eher dem Prasseln und Trommeln eines Platzregens auf einer Fensterscheibe. Überall und hochgetaktet Trump, Trump, Trump - ob in den Zeitungen, im Radio und im TV, ob bei Facebook oder Twitter.

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Dörwald, Uwe
278 |

Kunst als Geschichtsschreibung

Zur Aktualität von Adornos Ästhetischer Theorie

Warum gerade jetzt Adorno lesen? In diesem Beitrag geht es darum, was man versäumt, wenn man sich mit der Ästhetischen Theorie Adornos ohne Bezug zu ihrer und unserer Geschichte (und Gegenwart) auseinandersetzt. Man kann sagen, daß Adornos Werk – und nicht nur seine Theorie über die Kunst (der Moderne) - in bewußter Abgrenzung zum Faschismus entwickelt worden ist. Weil für die Kritische Theorie gerade diese Abgrenzung von Bedeutung ist, hat sie auch eine Bedeutung in unserer Gegenwart; denn besonders in Zeiten, in denen Politiker wie Erdogan, Orban oder Trump, also (gefährliche) Populisten, nicht nur die Sprache, das freie Wort (Journalisten) oder Kunst und Wissenschaft diskreditieren, angreifen und bedrohen, ist es wichtig, ein Mittel…

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SIRI 17
276 |

Depeschen aus der Kapitale - 1 (2017)

Breitscheidplatz

... Obwohl ich auch in der Bibliothek die Berliner Tageszeitungen der letzten Wochen durchsuchte und in zahlreichen Artikeln über den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt viele Informationen bekam, wunderte ich mich, dass es nur einen Gedenkgottesdienst in der Gedächtniskirche gegeben hatte. Ich dachte, ich hätte etwas Wichtiges überlesen, forschte weiter und fand nichts....

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Brose, Thomas
274 |

Die Kunst, ein Leben zu erzählen

„Ich bin nicht verrückt, ich kann nur nicht sprechen!“ Als Günter de Bruyn im Frühjahr 1945 schwer am Kopf verwundet wurde, schrieb ein Sanitäter auf ein Schild: „Kopfverletzung – nicht auskunftsfähig.“ Erst langsam realisierte der lallende Soldat, dass nicht bloß sein Sprachzentrum betroffen war, sondern dass er auch die Fähigkeit verloren hatte, sich schriftlich überhaupt zu äußern – aus der erhofften „Gegendarstellung“ wurde deshalb nichts. Von der Verzweiflung, die ihn darauf ergriff, berichtet der Schriftsteller in seiner Zwischenbilanz (1992). Der Leser kann darin miterleben, wie er damit beginnt, sich Geburtsjahre von Dichtern ins Gedächtnis zu rufen oder Namen von Karl-May-Figuren aufzuzählen. Als er dieses literarische Pensum…

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Dietz, Harald
272 |

Der vermeintliche Untergang des Bürgertums

Eine verfrühte Grabrede von Panajotis Kondylis?

In seinem 1991 erschienen Buch „Der Niedergang der bürgerlichen Denk- und Lebensform“ analysiert Panajotis Kondylis zutreffend den Untergang des klassischen bürgerlichen Denkens und seine Abdankung zugunsten einer postmodernen Beliebigkeit, die sich vom (bürgerlichen) Objektivitäts- und Wahrheitsbegriff verabschiedet hat. Wie Kondylis haben auch wir uns nicht von einer objektiven Erkenntnis zugunsten von bloßen Perspektiven verabschiedet und setzen im Folgenden voraus, dass Erkenntnis objektiv ist (ansonsten gäbe es auch nichts zu streiten, wenn alles bloß Perspektive ist!)

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Hoppe-Dörwald, Dorothea
270 |

Wohl dem, der niemals fliehen muss!

Ich wurde auf ein kleines Büchlein aufmerksam und eigentlich war es der Titel, der mich sofort ansprach: Katakomben der Seele– Eine Reportage über Westdeutschlands Vertriebenen- und Flüchtlingsproblem 1950, geschrieben von Ré Soupault, 1901 in Bublitz/Pommern geboren. Später geht sie nach Frankreich, arbeitet als Modistin, als Fotografin und Journalistin. Sie weiß, was Flucht bedeutet; denn sie musste 1942 zusammen mit ihrem Mann vor General Rommels Nazitruppen aus Tunis fliehen. Sie lebte dann in den USA, reiste aber 1950 nach Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, um sich selbst einen Überblick über die Lage der Flüchtlinge und Vertriebenen zu machen. Sie sprach mit Lagerverantwortlichen, Politikern, Geflüchteten und Vertriebenen.

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