Die Stadt New York mit den verheerenden Opferzahlen stand lange im Mittelpunkt der Diskussion aller VersĂ€umnisse. Aber der Gouverneur Andrew Cuomo beschönigte und verschleierte wenigstens nichts. Er mutet den Menschen die Wahrheit zu, und die ist dĂŒster.
Die Reichen, die irgendwo auf dem Land ein Ferienhaus besitzen, verlieĂen die Stadt. Einige meiner Nachbarn, deren Kinder in Manhattan arbeiten, holten ihre Sprösslinge nach Hause. Wir wohnen lĂ€ndlich und sind von Wald umgeben. Distanzhalten ist hier leicht.
Die volle Wucht traf die Armen. Erstens wohnen sie oft als GroĂfamilien in engen RĂ€umlichkeiten, zweitens sind die Vorbedingungen fĂŒr eine schwere Erkrankung vorgegeben. Sie leiden öfter an Diabetes und Herzerkrankungen. Und drittens haben sie genau die Jobs, die sie gefĂ€hrden. Sie putzen in KrankenhĂ€usern, liefern Mahlzeiten ins Haus, sind Bus- und U-Bahn-Fahrer, stehen hinter der Kasse des Supermarkts, oder arbeiten in Pflegeheimen. In gewissen Vierteln der Stadt wohnen tausende von legalen und illegalen Immigranten aus SĂŒdamerika, Afrika und Asien. Die Illegalen trauen sich nicht ins Krankenhaus, weil sie fĂŒrchten, geschnappt und deportiert zu werden. Die Legalen finden sich in KrankenhĂ€usern, die beklagenswerte Infrastrukturen und AusrĂŒstungen haben. Dass manche Ărzte und Pfleger MĂŒllsĂ€cke als Schutzkleidung verwenden mussten, sagt eigentlich alles.