Wir nehmen die Welt wahr mit allen unseren Sinnen. Meinen wir. So wie wir unsere Umwelt und Mitwelt wahrnehmen, ist es die richtige und die passende Art und Weise. Meinen wir. Wie eingeschrĂ€nkt und andere WahrnehmungsrealitĂ€ten ausschlieĂend unser (westlicher) Blick auf die Welt ist, wie âdie TotalitĂ€t möglicher ĂŒbereinandergeschichteter Wahrnehmungsweltenâ aussieht, âstatt reduktionistisch allein auf die SachqualitĂ€ten (der Dinge, U.D.) abzuhebenâ, zeigt Karen Gloy in ihrem Buch >>Wahrnehmungswelten<<. Die inzwischen emeritierte Professorin fĂŒr Philosophie und Geistesgeschichte zeigt damit auch âdie Defizite fest eingeschliffener, traditioneller Vorstellungsgewohnheitenâ.
Wie alle BĂŒcher von Karen Gloy, - die Philosophie, Germanistik, Physik, Psychologie und Kunstgeschichte an den UniversitĂ€ten Hamburg und Heidelberg studierte und an den UniversitĂ€ten Wien, MĂŒnchen und Ulm lehrte und ihren Lehrstuhl an der UniversitĂ€t Luzern hatte -, ist auch dieses Buch in einer klaren Sprache verfasst, die systematisch, aber nie schulmeisterlich belehrend darĂŒber aufklĂ€rt, was unter dem scheinbar unscheinbaren Begriff Wahrnehmungswelten zu verstehen ist, wie unsere Wahrnehmung (der Welt) funktioniert und welche Vorstellungen von Wahrnehmung es in der Kultur- und Geistesgeschichte gibt.