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GRAZIE UND INTUITION

Zur Aktualität einer Verhältnisbestimmung bei Heinrich von Kleist

von: Thomas Berger

Vor mehr als zweihundert Jahren, genauer: 1810, erschien in den Berliner Blättern die Abhandlung Über das Marionettentheater. Der Dichter Heinrich von Kleist (1777−1811) wendet sich darin – der Sache nach − einem Begriffspaar zu, das die Philosophie seit Platon (428/427−348/347) beschäftigt. Auch die Psychologie, etwa C. G. Jung (1875−1961), und die Ethik, wenn sie nach dem Fundament der Unterscheidung von Gut und Böse forscht, widmen sich den polaren Größen Gefühl und Verstand, Anschauung und Reflexion, intuitives und diskursives Erfassen. Die zentrale Frage lautet: Welcher Stellenwert kommt den konträren Größen zu, und in welchem Verhältnis stehen sie zueinander?     

Jüngere Untersuchungen, beispielsweise das Werk Multiple Intelligences des US-amerikanischen Erziehungswissenschaftlers Howard Gardner (geboren 1943), setzen sich dafür ein, Intelligenz nicht, wie eine Zeitlang üblich und noch immer nachwirkend, auf die mathematisch-logische und verbale Dimension zu verengen. Vielmehr müsse das Gefühl stärker berücksichtigt und eingesetzt werden, nicht allein der Verstand. Von emotionaler Intelligenz ist mittlerweile des Öfteren die Rede. Dabei geht es nicht um eine Abwertung analytisch-kognitiver Fähigkeiten, welche in der linken Hirnhälfte verortet sind, sondern um die angemessene Einbeziehung der Leistungen der rechten Hirnhälfte, die assoziativ und gefühlsbezogen sind.

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