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DER DOPPELTE KOSMOS DES ALEXANDER VON HUMBOLDT

Essay über einige Aspekte der Hausgeheimnisse des klassischen Idealismus und über die Entstehung einer Philosophie des Konkreten

von: Endre Kiss

(von links) Friedrich Schiller, Wilhelm und Alexander von Humboldt und Johann Wolfgang von Goethe in Jena (Holzstich von W. Aarland nach einer Zeichnung von Andreas Müller. Aus: Die Gartenlaube Nr. 15, Leipzig 1860)

Der klassische Idealismus, den wir als einen Gesamtprozess von Kants Kritizismus und von postkantianischer Spekulation interpretieren, ist gewiss ein mainstream, ein breiter Weg der Wissenschaft, wie dies Kant an einer Stelle genannt hat. Selbst dieser mainstream weist aber sehr markante und bedeutende Satelliten auf, die sich offensichtlich nicht in die Prozesse der Hauptströmung hineinzwingen lassen, die man aber aus mehreren Gründen auch nicht vernachlässigen darf. Diese Gründe sind traditionell vielfältig. Es geht um die Frage nach der wirklichen Einheit der philosophischen Prozesse, es geht um diverse Wechselwirkungen, es geht um polemische Positionen und letztlich geht es um die stete historische Gleichzeitigkeit von Anstrengungen, die manchmal Fragen und offene Probleme erklären können.

Uns scheint, es gibt sehr relevante Satellitenphänomene, die zum Teil durchaus selbständig bekannt und anerkannt sind. Dies lässt sich vor allem aus der Logik und Mechanik der philosophischen Rezeption erklären. Viele Philosophen werden in der Regel später „entdeckt”. Dadurch gerät die Tatsache langsam in Vergessenheit, dass sie in ihrer eigenen Zeit nicht zu den Hauptströmungen gehört haben. Es würde sich deshalb durchaus lohnen, diese Satellitenphänomene auch einmal selbständig unter die Lupe zu nehmen.

Für uns sind die wichtigsten Satelliten Schopenhauer, Clausewitz, Herbart und die Gebrüder Humboldt und wenn wir schon bei denen sind, eröffnet sich die Perspektive auch auf Schiller und auf Goethe.

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