"Das Märchen ist die reinste Gegenwart."
Erzähl mir doch keine Märchen! Denn wer Märchen erzählt, ist nostalgisch, auf alte Zeiten aus, die nur die besseren waren, weil es sie sowieso niemals gab, auf verlässliche Ordnungen, überkommene Hierarchien, auf die Hand der Prinzessin, auf die Kutsche des Königs, auf Zauberspruch und Magie und auf den Wunsch nach dem guten Ende, mit anderen Worten: Auf Wirklichkeitsflucht.
In Wahrheit verhält es sich aber anders. Zweihundert Jahre nach Erscheinen der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm macht das Wiederlesen deutlich, dass hier so gut wie gar nichts in Ordnung ist, von Romantik zu schweigen. Denn wer Märchen erzählt, erzählt, gegenläufiger Meinung zum Trotz, keine Märchen, sondern die Wahrheit.
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Der Text von…
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