Das mir unliebsamste Gespräch in der Runde österreichischer und deutscher Freunde und Bekannten folgt traumwandlerisch immer demselben Muster. Man redet wieder einmal über die längst nicht bewältigte Vergangenheit und den Holocaust, und irgendwann wirft garantiert jemand ein, „na, und die armen Indianer?”, halb als Alibi, halb als Schuldvergleich gemeint. Damit erübrigt sich jede weitere Diskussion, denn das Wissen um das Schicksal der ersten Bewohner des Nordamerikanischen Kontinents beruht oft auf nicht viel mehr als intensiver Karl May Lektüre. Die wenigsten US Bürger würden heute diese grauenhafte Geschichte der Dezimierung und Vertreibung leugnen, wenn sie auch selten an die Bewusstseinsoberfläche dringt.
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Teil 10 - Die Letzten - Indianer in den USA
von: Ulrike Rainer