Der Frühling liegt in der Luft. Die Vögel vor meinem Zimmer schmeißen mich um sieben Uhr in der Früh aus dem Bett, die Blüten werden immer mehr und es riecht nach Landluft, wenn man auf dem Rennrad sitzt.
Was würde da besser passen und mehr erfrischen als die Zitrone. Um diese Frucht aus dem Süden soll es heute gehen. Zur Gattung der Zitruspflanzen gehörend, ist die Zitrone eigentlich eine Kreuzung aus der Bitterorange und der Zitronatzitrone. Diese Mischung soll vermutlich im Norden Indiens entstanden sein. In China und im Mittelmeerraum lassen sich Nachweise um das Jahr 1000 finden. Über den Mittelmeerraum wurde die Zitrone dann in ganz Europa bekannt. Sizilien und Spanien waren hier die Antreiber. Nicht zuletzt wurden selbst auf Wandgemälden Pompejis Zitronen identifiziert. Die Region um Neapel ist generell eine die Zitronen liebende Ecke. In Neapel habe ich Zitronenseife gesehen und ärgere mich bis heute, sie nicht gekauft zu haben!
1747 führte der schottische Schiffsarzt James Lind erste klinische Untersuchungen durch, die bewiesen, dass die Zitrone in der Behandlung gegen Skorbut sehr gut eingesetzt werden kann. Das hat der Zitrone noch einen Aufschwung gebracht, da sie in der Schifffahrt auf einmal sehr begehrt wurde. Sizilien hatte sich im 19. Jahrhundert dann zum Hauptproduzent der Zitronen entwickelt. Der Handel mit Zitronen wurde bald wirtschaftlicher als der mit Orangen.
Die Zitrone kann sehr vielseitig eingesetzt werden und findet nicht nur in der Küche Anwendung. Auch die Öle sind begehrt und als Zierpflanze kann man Zitronen gut in Töpfen halten.
Aber genug geredet – ab in die Küche.
Wir brauchen:
1 Zitrone mit naturbelassener, essbarer Schale
ca. 350 ml Weißwein (trocken)
1 Becher Sahne
eine Packung Spaghetti (oder Nudeln der Wahl)
120 g frisch geriebenen Parmesan
3 EL Butter
Salz & Pfeffer
Olivenöl
Zubereitung:
Zitrone schälen und die Schale in Streifen schneiden; den Saft auspressen.
Den Wein zusammen mit der geschnittenen Zitronenschale in einer Pfanne mit hohem Rand erhitzen und aufkochen. Nach ca. 5 Minuten die Temperatur reduzieren und weitere 10 Minuten reduzieren – dann zur Seite stellen.
Nun, ohne Feuer unter der Pfanne das erste Viertel der Sahne einrühren.
Die Pfanne auf die erhitzte Herdplatte stellen und die restliche Sahne hinzufügen und das ganze für 5 Minuten aufkochen. Jetzt beiseite stellen.
Nudeln in gesalzenem Wasser al dente kochen. Ca. 200 ml des Kochwassers vorm Abgießen der Nudeln abschöpfen.
Den Nudeltopf auf die erhitzte Herdplatte stellen und die restliche Sahne mit der Butter und dem Zitronensaft verrühren. Hier kommen nun die Nudeln und 3 EL des Nudelwassers hinzu. Nach kurzem Einrühren die vorbereitete Sauce dazu gießen und unter ständigem Rühren nach und nach den Parmesan hinzufügen, bis dieser geschmolzen ist. Wenn die Sauce nicht flüssig genug ist, kann man sie mit dem Nudelwasser verdünnen.
Das Ganze mit Salz, Pfeffer und etwas Olivenöl abschmecken und ab auf den Teller damit.
Der restliche Weißwein passt perfekt dazu. - Guten Appetit!