In diesem Beitrag möchte ich mich mit zwei deutschen Szenen auseinandersetzen, die sich beide jeweils rund um musikalische Genres entwickelt haben, die in Kulturen der afrikanischen Diaspora verwurzelt sind: HipHop- und antirassistische Skinhead-Szenen. Oberflächlich betrachtet erscheint es kaum möglich, deutsche HipHop-Fans und antirassistische Skinheads in Einklang zu bringen. Dabei gibt es in den Vereinigten Staaten auffallende stilistische Überschneidungen der Szenen, beispielsweise Skinheads, die HipHop hören, Baggy-Kleidung und Sporttrikots tragen. In Deutschland scheint es zwischen antirassistischen Skinheads und HipHop-Fans keinerlei Verbindung zu geben. Sie kleiden sich unterschiedlich, hören unterschiedliche Musikgenres und besuchen auch nicht die gleichen Clubs, Konzerte oder Festivals.
Nichtsdestoweniger sind diese Szenen durch eine gemeinsame Beeinflussung durch afrodiasporische Kulturen verbunden. Ich möchte als Erstes darstellen, wie Künstler aus beiden Szenen, Gewalt, Rassismus und Marginalisierung in ihren Texten aushandeln, um diese Einflüsse noch klarer zu unterstreichen und in der Folge darauf zu fokussieren, wie Blackness im Kontext dieser Szenen inszeniert wird.
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Dieser Beitrag erscheint mit freundlicher Genehmigung der Autorin und des Löcker Verlags aus Wien. Das Layout des Beitrags haben wir übernommen.