An der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen fand am 13. November 2018 ein Gespräch zwischen dem Politiker Gregor Gysi und Bischof Gerhard Feige statt. Betitelt war das Gespräch mit: "Ich hasse nicht zurück." Eine das Gespräch leitende Fragen war: Gibt es Möglichkeiten, Konfessions-, Religions- und Weltanschauungsunterschiede zu überwinden, um gemeinsam die tiefen Gräben, die unsere Gesellschaft durchziehen, zu verringern?
Dass die Leipziger Diskussion sich durch Prägnanz und Schlagfertigkeit auszeichnete, war auch Frank Richter zu verdanken. Der Theologe und Bürgerrechtler, der den christlich-sozialistischen Dialog moderierte und zu einem Trialog erweiterte, trug dazu bei, eine manchmal bedrückende Gegenwart an den Gesprächstisch der Akademie zu holen. „Der Aufbau der Hardware aus Straßen und Infrastruktur hat in Ostdeutschland hervorragend funktioniert“, so Richter. Dagegen sei aber die gesellschaftliche Software viel zu lange vernachlässigt worden. „Dem zusammengebrochenen Marxismus als Ordnungsgefüge folgte erst der Neoliberalismus, der aber keinen Halt geben konnte. Und jetzt probieren es viele mit einem neuen Nationalismus.“