Camus, der als einer der bekanntesten und bedeutendsten französischen Autoren des 20. Jahrhunderts gilt und der 1957 für sein publizistisches Gesamtwerk den Nobelpreis für Literatur erhielt, wäre am 7. November in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden.
Das Absurde, die (permanente) Revolte und der Gedanke, dass Sisyphos ein glücklicher Mensch gewesen sein muss, sind die Schlagworte, die man direkt mit Camus in Verbindung bringt, neben den Fotos, die manchmal an James Dean erinnern.
Dass der Mythos des Sisyphos kein bloßer Kommentar zu Der Fremde, sondern auch heute noch ein äußerst aktueller Text ist, diesen Gedanken verfolgt die Luzerner Philosophin Karen GLOY in ihrem hier vorliegenden Text:
"Angemessener wäre es, den Mythos des Sisyphos als einen eigenständigen Essay zu betrachten, der gattungspoetisch zwischen der Kunstform des Romans und der philosophischen Abhandlung steht. Hervorgegangen aus der wichtigsten existentialistischen Frage, der nach dem Sinn des Lebens, ist die Antwort die der Sinnlosigkeit (Absurdität), die dem Menschen ein Dennoch abverlangt."
Geht bei Sartre Freiheit aus der Angst hervor, so steht bei Camus der Absurdität des Lebens ein starkes DENNOCH gegenüber, dass den Menschen zum Handeln treibt.