Wie vorauszusehen war, hat Mitt Romney die republikanische Nomination gewonnen. Der bis ins Lächerliche sich hinziehende Zirkus der “Vorwahlen” ist vorbei. Ein Zeichen, dass es so lange dauerte, bis sich der Gewinner herausstellte, ist, dass man mit diesem Kandidaten nicht so recht glücklich war. Ihm fehlt es an ausgeprägter Persönlichkeit, und zur Zeit hängt er sein Fähnchen nach dem übelsten Wind:
“Es ist unmöglich, wenn ich es so sagen darf, den moralischen Schaden zu berechnen, den geistiges Lügen in der Gesellschaft mit sich bringt. Wenn ein Mensch die Keuschheit seines Geistes so weit korrumpiert und prostituiert hat, daß er seinen bekundeten Glauben an Dinge unterzeichnet, an die er nicht glaubt, hat er sich darauf vorbereitet, jedes andere Verbrechen zu begehen.” (Thomas Paine (1737-1809) über Heuchelei)
Romneys Versuche, sich bei Latinos und afro-amerikanischen Wählern beliebt zu machen, schlugen erst einmal fehl. Zuerst fiel ein Werbespot durch, der sich an Latinos richten sollte, aber einen Asiaten zeigte. Und dann tönte er ausgerechnet vor einer Versammlung der NAACP (National Association for the Advancement of Colored People), dass er Obamas Gesundheitsreform abschaffen würde. Beides kam nicht gut an.
Irgendwie kriegen die Republikaner es nicht auf die Reihe, sich wichtigen Problemen zu widmen.