Diese Webseite nutzt Cookies

Diese Webseite nutzt Cookies zur Verbesserung des Erlebnisses unserer Besucher. Indem Sie weiterhin auf dieser Webseite navigieren, erklären Sie sich mit unserer Verwendung von Cookies einverstanden.

Einige dieser Cookies sind technisch zwingend notwendig, um gewissen Funktionen der Webseite zu gewährleisten.

Darüber hinaus verwenden wir einige Cookies, die dazu dienen, Informationen über das Benutzerverhalten auf dieser Webseite zu gewinnen und unsere Webseite auf Basis dieser Informationen stetig zu verbessern.

Suche:

Perina, Jitka
465 |

Ins Schwarze treffen

Plädoyer für die Rückkehr zu einem differenzierten kritischen Diskurs

Ins Schwarze treffen: das wollen wir in gewisser Weise alle, wenn wir mit anderen sprechen. Gemeint ist damit, die eigenen Gedanken und Anliegen so zu vermitteln, dass der andere sie versteht und sich nach Möglichkeit auch mit ihnen einverstanden zeigt.

Die in der Gesellschaft aktuell vorherrschenden Diskussionsthemen sind jedoch brisant und schon die Titel markieren Positionen: Ausstieg aus der Pandemie, klimaneutrales Leben, Migrationspolitik, Ehe für alle, Menschenrechte, Freiheit … Alle diese Themen besitzen etwas Gemeinsames: Sie bringen Unbekanntes und Unvorhersehbares mit sich und haben sich in kürzester Zeit zu polemisch eingesetzten Schlagworten entwickelt, die bewegen und verunsichern, sogar verängstigen können. Wer hier leise…

[Weiterlesen]
Redaktion,
457 |

Der Philosophin Karen Gloy zum Geburtstag

von Jitka PERINA, Endre KISS und Uwe DÖRWALD


Zum 80. Geburtstag von Frau Karen Gloy

Jitka Perina, Zug, Dezember 2021

Eine Laudatio für Karen Gloy zu verfassen, erweist sich als alles andere denn einfach. Nicht, dass es zu wenig zu schreiben gäbe – ganz im Gegenteil. An ihrem 80. Geburtstag blickt sie auf ein reiches Leben als Philosophin, Forscherin, Dozentin, Autorin, Mentorin und Gesprächspartnerin zurück.

Die Schreibende hat Karen Gloy im Jahr 2005 an der Universität Luzern kennengelernt und im Rahmen des MAS Philosophie und Management ihre Vorlesung über Zeit genossen. Sie wagt es mit allem gebotenen Respekt, eine ganz persönliche Laudatio zu verfassen.

Wir sind eine Studentengruppe von erfahrenen Managern gewesen, haben die philosophischen Themen mit viel Begeisterung…

[Weiterlesen]
Kiss, Endre
447 |

„Post-truth” – Eine Zeitreise mit Ortega y Gasset

Massenmensch kann jeder sein

Nicht jeden Tag führen wir einen Dialog mit Ortega y Gasset, man vergisst ihn für längere Jahre, oft denkt man auch, er wurde historisch, Spezialisten klagen über die nicht oder nicht ausreichend durchgeführte Rekonstruktionsarbeit an seinem Werk. Wenn jedoch aus irgend einem Grunde ein Dialog wieder möglich wird, erweist er sich als höchst vital (wie die Lebensfülle oder das erfüllte Leben auch zu den tiefsten Ideen von Ortega gehören). Wir treten damit auch in eine vorgeprägte und klassische Linie der Dialoge ein; 1914 initierte Ortega ein Gespräch mit Don Quichotte (Meditaciones del Quijote), 1934 publizierte Thomas Mann seine Meerfahrt mit Don Quijote. Dieses Werk war ein mehrfacher Hinweis auf Ortega, zunächst auf dessen Werk vom Jahre…

[Weiterlesen]
Dörwald, Uwe
443 |

Zum Verhältnis von Philosophie, Wissenschaft und Dichtung bei Hermann Broch

Vor 70 Jahren, am 30. Mai 1951, ist der Schriftsteller und Philosoph Hermann Broch in New Haven, Connecticut, gestorben. In seinem Todesjahr wurde Broch von einigen Freunden und literarischen Gesellschaften für den Nobelpreis vorgeschlagen. Heute ist die Erinnerung an ihn und sein Werk, außer in Fachkreisen, verblasst. Hannah Arendt, Milan Kundera, Elias Canetti und Thomas Bernhard u.v.a.m. haben ihn und sein Werk geschätzt.

Wir bringen an dieser Stelle einen älteren Text, um an ihn zu erinnern.


Die Romane Hermann Brochs gelten als groß intendiert und sind zumeist entsprechend dieses Urteils rezensiert, analysiert und interpretiert worden. In Arbeiten zu Broch, die sich mit dem philosophischen Hintergrund seiner Romane befassen, aber…

[Weiterlesen]
Dörwald, Uwe
441 |

Vom Individualismus zur Hybris

Individualismus auf dem Seziertisch einer Philosophin: Warum man Karen Gloys Buch „Die Selbstsuspendierung des Individualismus“ lesen und zur Kenntnis nehmen sollte

Für den Gebrauch von Schrauben gibt es im Handwerk den schönen Satz: Nach ‚fest‘ kommt ‚ab‘. Dieser Satz scheint übertragbar zu sein auf die Entwicklung des Begriffs Individualismus.

Schon in ihrem letzten Buch „Demokratie in der Krise?“, das hier auch besprochen wurde, trat die Philosophin Karen Gloy als Mahnerin auf. Dort war die Corona-Krise der Auslöser bzw. der Anlass für ihre Überlegungen bezüglich der Effizienz unserer demokratischen Systeme im Vergleich mit anderen politischen Systemen. In ihrem neuen Buch „Die Selbstsuspendierung des Individualismus. Eine Auseinandersetzung mit unserer westlichen Kultur“ (2021) geht ihre Kritik an unserer Art der Gesellschaft tiefer bzw. an die philosophischen Fundamente.

Der Anlass oder der…

[Weiterlesen]
Dörwald, Uwe
436 |

Effizienz als Kriterium für Demokratie

Gedanken zu Karen Gloys Buch „Demokratie in der Krise?“

Eigentlich ist es trivial. Auch weil die eigene Lebenszeit begrenzt ist, muss man sich entscheiden und auswählen, welche Bücher man überhaupt liest und dann hier vorstellt und empfiehlt oder kritisiert. Weder anderen noch sich selbst will man Zeit stehlen. Aber es ist zwecklos, nicht zu suchen, nichts zu wollen, denn wenn man aufhört zu suchen, beginnt man zu finden, und wenn man aufhört zu wollen, dann beginnt das Leben, einem seinen Eintopf einzutrichtern, bis man ihn auskotzt, … (Samuel Beckett, Watt, S.44). Und wenn wir eins nicht wollen, dann ist es Eintopf für unsere Leserinnen und Leser. Wir begeben uns also auf die Suche und wollen Bücher präsentieren, deren Lektüre uns lohnend erscheint, und wir wollen Fragen stellen und…

[Weiterlesen]
Perina, Jitka
430 |

Sapere aude

Wage es, Deinen Verstand zu nutzen

Das Jahr 2021 ist erst einige Wochen jung, und doch überschlagen sich die Ereignisse weiterhin im gleichen Tempo, in dem wir sie Ende 2020 hinter uns zu lassen hofften. Der Wahlspruch der Aufklärung scheint gut zur aktuellen Situation zu passen. Zu Beginn der Aufklärung verbreiteten ihn in erster Linie die Gelehrten, welche unter den Bedingungen der Zensur in monarchisch regierten Systemen arbeiteten. Die Bürger der gegenwärtigen, modernen Demokratien stehen vor anderen Herausforderungen. Die Erlaubnis zum eigenständigen Denken ist, mindestens der Theorie nach, universell. Jeder darf sich selbst ein Urteil bilden. Die entsprechenden Möglichkeiten sind dank der globalen Verfügbarkeit der Information enorm gewachsen, die Komplexität jedoch…

[Weiterlesen]
Lustenberger, Helga
428 |

Wohin führt uns all unser MEINEN und NACHPLAPPERN ?

Diese Frage beantworte ich gleich selbst: Dadurch werden wir zu gleichförmigen, normierten Menschen, die sich leicht manipulieren und gängeln lassen!

Als ob wir das nicht schon zur Genüge wüssten! Das Internet stellt uns zu jeder Zeit das gesamte Weltwissen zur Verfügung, und Radio, Fernsehen und Journalismus überfluten uns buchstäblich mit Informationen, die sie «vor-philosophiert» zur Sprache bringen und dafür Authentizität beanspruchen.

In unserer allzu hektischen Zeit konsumieren wir bereitwillig das uns so Vorgesetzte als Tatsachen, meistens ohne deren Bedeutung und Implikationen für unsere Gesellschaft zu hinterfragen. Gerade während der aktuellen «Corona-Pandemie» ist eine fatale Tendenz der Publizistik zu Sensationsmeldungen…

[Weiterlesen]
Kiss, Endre
427 |

Johann Gottfried Herder – der Ein-Mann-Enzyklopädist

Philosophie muss nützlich sein

Herders kreative und immer weiter reichenden Ideen haben die spätere geistesgeschichtliche Entwicklung in vielerlei Hinsicht bestimmt bzw. vorgeprägt. Es ist auch dann so, wenn die engere Rezeptionsgeschichte dies nicht immer explizit bestätigen kann, denn Herders immer komplexe und oft sehr schwierige Positionen sind unter Schulen und Generationen sowie auch noch unter den grossen Gebieten der intellektuellen Produktion wie der klassischen Literatur und Philosophie sehr vielfältig verstreut. Dies macht verständlich, warum sein Werk als Ganzes jederzeit nur schwer einzuordnen war.

Wir suchten deshalb in dieser Arbeit auch die Gründe der Vielfalt dieser immer noch nicht immer ausweisbaren Wirkungen in der Rezeptionsgeschichte aufzuzeigen.

[Weiterlesen]
Kiss, Endre
412 |

DER DOPPELTE KOSMOS DES ALEXANDER VON HUMBOLDT

Essay über einige Aspekte der Hausgeheimnisse des klassischen Idealismus und über die Entstehung einer Philosophie des Konkreten

Der klassische Idealismus, den wir als einen Gesamtprozess von Kants Kritizismus und von postkantianischer Spekulation interpretieren, ist gewiss ein mainstream, ein breiter Weg der Wissenschaft, wie dies Kant an einer Stelle genannt hat. Selbst dieser mainstream weist aber sehr markante und bedeutende Satelliten auf, die sich offensichtlich nicht in die Prozesse der Hauptströmung hineinzwingen lassen, die man aber aus mehreren Gründen auch nicht vernachlässigen darf. Diese Gründe sind traditionell vielfältig. Es geht um die Frage nach der wirklichen Einheit der philosophischen Prozesse, es geht um diverse Wechselwirkungen, es geht um polemische Positionen und letztlich geht es um die stete historische Gleichzeitigkeit von Anstrengungen,…

[Weiterlesen]
Kiss, Endre
398 |

Einleitende Gedanken zu einer Rekonstruktion des klassischen Idealismus

Tausend Fäden der Nähe und zahlreiche feine Unterschiede - Erstveröffentlichung

Im Jahr 1770, also vor 250 Jahren, wurde der Philosoph des klassischen Idealismus geboren - G.W.F. Hegel. Sein philosophisches System steht, wie auch die Systeme Fichtes und Schellings, in vielen Beziehungen zu den Drei Kritiken Kants.

Der Philosoph Endre Kiss (Budapest) legt mit seinem hier erstveröffentlichten Essay "Einleitende Gedanken zu einer Rekonstruktion des klasssichen Idealismus" einen Text vor, der der Nähe und den Unterschieden der idealistischen Geisteswelt in Bezug zu Kant nachgeht und der die Tiefe und die Gedankenschärfe vermeintlich alter und vermeintlich überkommener philosophischer Konzepte deutlich werden läßt. Begriffe wie Possibilität, Plausibilität, Prozeßhaftigkeit, Oszillation  und Dynamik spielen bei Kiss'…

[Weiterlesen]
Hoppe-Dörwald, Dorothea
391 |

GRÜNES KLEID UND JEDE MENGE ZIGARETTEN

Die drei Leben der Hannah Arendt

Irgendwie kennt sie jeder, aber so richtig verstanden wurde sie wohl von den Wenigsten. Ihre Werke werden vom interessierten Fachpublikum studiert und für viele wird ihre Theorie einfach nur kompliziert sein. Vielleicht kennt man sie über den Spielfilm von Margarethe von Trotta aus dem Jahr 2012: „Hannah Arendt. Ihr Denken veränderte die Welt“. Aber gesprochen hat man vermutlich mehr darüber, ob die Sukowa in der Rolle der Arendt überzeugend war, auch oder weil man Hannah Arendt nie gekannt hatte. Irgendwie hatte man wohl auf eine ungenaue Weise ein Bild von ihr, hatte Vorstellungen aufgebaut und sich aus den Bildern ein eigenes Bild gemacht, wenn einen das Denken dieser Frau jemals überhaupt interessiert hat, weil es kompliziert ist. Es…

[Weiterlesen]
Dörwald, Uwe
380 |

Über einige Fragen und Probleme einer Wissenschaftsethik

"Aber ich bin nun mal Historiker." (E. Albee)

In Zeiten, in denen das Pentagon, Amazon, Bayer und andere große Player über nicht geringe Drittmittel auch die Forschung an deutschen Universitäten finanzieren, und wahrscheinlich auch Einfluß nehmen; und in Zeiten, in denen Hochschulen bisweilen sehr eng unter dem Label bzw. dem Etikett der Forschung mit Kommunen oder deren Wirtschaftsförderungen kooperieren, was durchaus zu Konkurrenzsituationen mit lokalen Wirtschaftsunternehmen führen kann, weil das simple Erstellen von APPs oder von Händlerseiten auf Amazon zum Beispiel eigentlich keine (angewandte) Forschung ist; und in Zeiten, in denen geisteswissenschaftliche Institute wie zum Beispiel die Germanistik an der Universität Dortmund abgewickelt werden, kann man sich die Frage nach der

[Weiterlesen]
Dietz, Harald
378 |

Strenges Denken und grundloses Meinen

"Wer selber denkt, hat Heimvorteil."

Neben dem ungenauen, eher meinenden als begründenden Denken hat es immer ein strenges Denken gegeben. Eines, das auf Gründen und Begründungen besteht und auf logischer Schlüssigkeit. Das ist ein Denken, das das bloße Meinen erschwert, die bloß Meinenden oftmals verärgert, ihnen zumutet, worin sie keine Übung haben: Das Begründen der eigenen Meinung, das Achten auf (einfache) Regeln der Logik.

Eine häufige Reaktion auf dieses Erschweren des eigenen Meinens ist naheliegender Weise nicht Dankbarkeit und Bescheidenheit. Selten sagt dann jemand, dass er schlecht begründe und argumentiere und nun einsehe, dass er das lernen müsse. Vielmehr fühlt er oder sie sich im Meinen eingeschränkt, ist verärgert, erhebt vielleicht sogar den Vorwurf…

[Weiterlesen]
Kiss, Endre
373 |

Naturschutz und Gesellschaftsschutz

Globalisation hat eine besondere Relation zum Klimawandel, und umgekehrt. Der Klimawandel besitzt auch eine besondere Relation zur Globalisation.

Sie leben und existieren zusammen und oft werden sie auch gemeinsam genannt und teilweise auch für identisch gehalten. Es ist jedoch klar, dass die Globalisation auch ohne Klimawandel problemlos existieren kann, während dasselbe auch vom Klimawandel ausgesagt werden kann.

Da es sich jedoch um zwei Phänomene von universaler, geradezu totaler Extensität handelt, haben wir mit einer langen Reihe von Fakten und Interpretationen zu tun, die davon zeugen, dass das Aufkommen der Globalisation und das des Klimawandels miteinander bereits relativ früh in Interaktion traten. Ein besonders wichtiges…

[Weiterlesen]