Diese Webseite nutzt Cookies

Diese Webseite nutzt Cookies zur Verbesserung des Erlebnisses unserer Besucher. Indem Sie weiterhin auf dieser Webseite navigieren, erklären Sie sich mit unserer Verwendung von Cookies einverstanden.

Einige dieser Cookies sind technisch zwingend notwendig, um gewissen Funktionen der Webseite zu gewährleisten.

Darüber hinaus verwenden wir einige Cookies, die dazu dienen, Informationen über das Benutzerverhalten auf dieser Webseite zu gewinnen und unsere Webseite auf Basis dieser Informationen stetig zu verbessern.

Suche:

Dörwald, Uwe
470 |

Eine Notunterkunft als Teil des Asylsystems

Über die Versorgung und Verwaltung von geflüchteten Männern

Für Conni S., Michi A. und Alik O.

In den vergangenen Monaten arbeitete ich in einer Notunterkunft für Geflüchtete. Notunterkünfte sind und bleiben Behelfe. Es gibt dort (so gut wie) keine Privatsphäre. In den notdürftig voneinander abgetrennten „Zimmern“ leben jeweils vier Männer. In den Zimmern stehen zwei Stockbetten, ein Tisch, zwei Stühle, eine Lampe und vier Spinde, um private Dinge „sicher“ aufbewahren zu können. In der Halle des DRK, die bevor sie zu einer Notunterkunft umfunktioniert wurde, ein Impfzentrum war, „wohnen“ 98 Geflüchtete.

Die Geflüchteten kommen aus den folgenden Ländern: 39 aus Syrien, 20 aus Afghanistan,16 aus der Türkei, 7 aus Somalia, 5 aus dem Iran, 3 aus Pakistan, 2 aus Nigeria, jeweils ein Flüchtling kommt…

[Weiterlesen]
Hoppe-Dörwald, Dorothea
468 |

Zahle einmal – reise dreimal so lange

September 2022 - endlich habe ich Urlaub und geplant sind mehrere kleinere Unternehmungen, lockt doch das 9 Euro-Ticket, die Region zu erkunden. Und ein Besuch bei den Eltern steht auch an. Ich werde zwei Wochen viel mit der Bahn unterwegs sein. Ich fahre gerne Bahn, selbst wenn ich nur die S-Bahn nehme, um zum Zahnarzt in die nächste Stadt zu fahren. Mit der Bahn fühlt es sich gleich nach etwas Besonderem an. Es ist mehr als eine Busfahrt, es ist immer ein bisschen etwas Größeres, es ist eben schon eine kleine Reise. Es ist fast so wie die Fahrt als Kind von Hameln nach Hildesheim, um die Tante zu besuchen. Es ist immer irgendwie aufregend. Und es bleibt auch immer die Spannung, bis der Zug kommt und man einen Platz gefunden hat.…

[Weiterlesen]
Claudia Dathe
464 |

Der Tod tanzt

Die Ukraine schwebt über dem Abgrund

Am 10. November 2018 versammelten sich hunderte Jenaer am Friedenberg, um sich die Theaterperformance „Zwischen den Fronten“ anzuschauen, ein Erinnerungsmosaik, dass drei junge Theatergruppen aus Jena, Aubervilliers und Tscherniwzi (Ukraine) in einem gemeinsam Projekt erarbeitet und einstudiert hatten. Damit sollte dem Ende des Ersten Weltkriegs gedacht werden, das sich am 11. November 2018 zum einhundertsten Mal jährte. Das Leitungsteam mit Dramaturgen von der Freien Bühne Jena, les Trétaux de France und dem Gedankendach Czernowitz hatten über ein halbes Jahr gemeinsam die Choreografie erarbeitet und mit den Schauspieler*innen geprobt, gemeinsam waren die Gruppen im August 2018 nach Tscherniwzi gefahren, um sich kennenzulernen, die Stadt…

[Weiterlesen]
Giebenhain, Manfred
461 |

Gericht beendet Strafverfahren gegen Ex-Landrat des Odenwaldkreises durch Einstellung

Marketingaffäre: Einigung auf 10 000 Euro Geldbuße

Odenwaldkreis/Darmstadt. Im Untreueprozess am Darmstädter Landgericht gegen den früheren Odenwälder Landrat Dietrich Kübler (71) aus Mossautal ist es am zweiten Verhandlungstag (19.01.2022) zu einer Einigung der Parteien gekommen. Bereits bei Prozessbeginn vor einer Woche hatte der Vorsitzende Richter der achten Kleinen Wirtschaftskammer, Lothar Happel, ein vorzeitiges Ende des Berufungsverfahrens bei Zahlung einer Geldbuße ins Spiel gebracht. Die Einstellung des Verfahrens erfolgte am Mittwoch nach Paragraf 153a der Strafprozessordnung. Kommt Kübler der Vereinbarung nach, bis 1. März einen Betrag von 10 000 Euro an eine gemeinnützige Organisation zu überweisen, ist das Verfahren beendet. Er gilt damit nicht als verurteilt und ebenso wenig…

[Weiterlesen]
Dörwald, Uwe
449 |

Visueller Lärm

Eine Fotostrecke zum Wahlkampf

An dieser Stelle bringen wir eine kleine Fotostrecke zum Wahlkampf 2021. Fährt man in diesen Tagen mit dem Auto oder (vorzugsweise) mit dem Fahrrad vom Vorort in die (Innen-)Stadt wird der Blick beständig abgelenkt. Es gibt kaum einen Laternenmast ohne Wahlplakate. Alle möglichen Plakate, nicht nur die Wahlplakate, werben um unsere Aufmerksamkeit und wollen mit ihren verkürzten Botschaften Einfluss nehmen auf unsere Entscheidungen.

In diesem Zusammenhang weisen wir auf das Buch NOISE des Nobelpreisträgers Daniel Kahnemann und seiner Co-Autoren hin, die herausgearbeitet haben, dass wir uns auf unsere Urteilskraft weniger verlassen können als gedacht. In seinem neuen Buch, das in Zusammenarbeit mit Bestsellerautor Cass Sunstein und Olivier…

[Weiterlesen]
Dörwald, Uwe
441 |

Vom Individualismus zur Hybris

Individualismus auf dem Seziertisch einer Philosophin: Warum man Karen Gloys Buch „Die Selbstsuspendierung des Individualismus“ lesen und zur Kenntnis nehmen sollte

Für den Gebrauch von Schrauben gibt es im Handwerk den schönen Satz: Nach ‚fest‘ kommt ‚ab‘. Dieser Satz scheint übertragbar zu sein auf die Entwicklung des Begriffs Individualismus.

Schon in ihrem letzten Buch „Demokratie in der Krise?“, das hier auch besprochen wurde, trat die Philosophin Karen Gloy als Mahnerin auf. Dort war die Corona-Krise der Auslöser bzw. der Anlass für ihre Überlegungen bezüglich der Effizienz unserer demokratischen Systeme im Vergleich mit anderen politischen Systemen. In ihrem neuen Buch „Die Selbstsuspendierung des Individualismus. Eine Auseinandersetzung mit unserer westlichen Kultur“ (2021) geht ihre Kritik an unserer Art der Gesellschaft tiefer bzw. an die philosophischen Fundamente.

Der Anlass oder der…

[Weiterlesen]
Rainer, Ulrike
431 |

Rassismus und Polizeigewalt in den USA

Merkwürdigerweise fiel mir zu allererst der Charlie Chaplin Film Modern Times von 1936 ein. Im Film prügeln zwar die Polizisten wahllos “nur” mit Knüppeln auf die Bürger ein und geben eher eine lächerliche Figur ab, doch die Bereitwilligkeit zur Gewalt ist deutlich zu sehen. Ein Jahr zuvor war nach Unruhen in Harlem eine staatlich eingesetzte Kommission zu dem Schluss gekommen, dass willkürliche Polizeigewalt, neben Diskriminierung im Beruf, Bildung und in der Wohnungsbeschaffung, einer der Gründe für den Zorn der Schwarzen war. Nach den schweren Ausschreitungen in einer Anzahl der Großstädte Mitte der 1960iger Jahre folgerte die Kerner Kommission (1968) das Gleiche. Sie musste noch darum kämpfen, das Kind beim Namen zu nennen, d. h. das…

[Weiterlesen]
European Centre For Press & Media Freedom
396 |

FEINDBILD JOURNALIST

Bedrohung als Normalzustand - Eine 5-Jahres-Bilanz des European Centre For Press & Media Freedom

Attacken aus rechten Zirkeln hat es bisher immer gegeben, hauptsächlich gegen Fachjournalistinnen und Journalisten. Seit 2015 hat sich dies geändert: Sowohl das Feld der Betroffenen als auch die Täterkreise haben sich erweitert. Eine breite, heterogene Masse trägt die Pressefeindlichkeit. Journalismus ist unterschiedslos für alle Medienschaffende – insbesondere, wenn sie von rechten Großdemonstrationen berichten – zum Wagnis geworden.
 

[Weiterlesen]
Alt, Franz
395 |

"... dann schließen wir doch den Laden 'Europa' wegen moralischer Insolvenz!"

Nicht Flüchtlinge bekämpfen, sondern Fluchtursachen

Der CDU-Sozialpolitiker Norbert Blüm sagt: "Wenn 500 Millionen Europäer nicht mehr fünf Millionen Flüchtlinge aufnehmen wollen, dann schließen wir doch den Laden 'Europa' wegen moralischer Insolvenz". Der Christ Blüm orientiert sich am jesuanischen Gleichnis vom Barmherzigen Samariter.

Die Machtpolitiker Putin und Assad, Erdogan und die vielen Rebellengruppen in Syrien haben die neue Flüchtlingskrise verursacht. Assad bombardiert und drangsaliert sein eigenes Volk seit acht Jahren. Putin lässt gezielt militärische Angriffe auf syrische Krankenhäuser, Marktplätze und Flüchtlingslager fliegen - mit tödlichen Folgen für Hunderte. Und Erdogan lässt seine Armee in Syrien einmarschieren.

___

Quellenangabe am Ende des Textes

 

 

[Weiterlesen]
Dimmers, Jan
394 |

DA LACHEN DIE HÜHNER

DIE PARTEI DER TIERE IM KONTEXT DER NIEDERLÄNDISCHEN GESELLSCHAFT UND KULTUR

In seinem Buch Sind wir schlau genug, um zu wissen wie schlau die Tiere sind? bezeichnet der niederländische Ethologe Frans de Waal folgenden Satz aus der Verwandlung von Kafka als Anfang der Abnahme des Anthropozentrismus: ‘Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt’. Ein Mensch sieht und empfindet die Welt mit dem Körper der Tiere. Allmählich sind auch zeitlose Fragestellungen wie die folgenden von Montaigne, Wittgenstein und Thomas Nagel mit der jetzt dazu gehörenden politischen Betonung zurück auf der Tagesordnung:  
Die erste ist von Michel de Montaigne (1533 - 1592): Spiele ich mit meiner Katze oder spielt sie mit mir? (Quand je me joue à ma…

[Weiterlesen]
Brose, Thomas
388 |

Wie glaubt man in Potsdam?

Eine spezielle City-Map gibt Auskunft

Potsdam, die einstige Bezirkshauptstadt der DDR, hat sich innerhalb
der letzten Jahrzehnte zu einem herausragenden Wissenschafts-
standort entwickelt. Allerdings werden hier nicht nur Probleme
globaler Klimaveränderungen erforscht. Durch seinen Promi- und
Glamourfaktor fühlen sich gerade Touristen von der Brandenburger
Landeshauptstadt angezogen. Dass sie dabei auch religiöser Vitalität
begegnen, wird vom Stadtmarketing mit Hinweis auf eine tief
verwurzelte religiöse Toleranz (1685: Potsdamer Toleranzedikt) gern
unterstrichen.

 

[Weiterlesen]
KRÖLL, Tobias
384 |

Die Zerstörungen der Wirtschaftswissenschaften

Von „Komplizen der Sachzwänge“ und warum es nach dem „Rezo-Effekt“ erst richtig losgehen muss!

Wenn es darum geht, die Klimakrise und soziale Probleme auf der Welt nachhaltig zum Besseren zu verändern, muss nicht zuletzt darauf geschaut werden, auf welchen (unhinterfragten) Ideen und Gedankengebäuden die herrschende (Wirtschafts-) Politik beruht. Der Fokus liegt – trotz etwa 20 Jahren globalisierungskritischer Bewegung und fundierter Kritik – in den Mainstream-Wirtschaftswissenschaften immer noch vor allem auf dem „freien Markt“.

Mit „wirtschaftsliberal“ bezeichne ich das Gedankensystem, bzw. die Grundlagen des gültigen ökonomischen Fachwissens, das im Wesentlichen immer noch auf der so genannten „neoklassischen Theorie“ aufbaut. Mit „neoliberal“ bezeichne ich die darauf bezogenen politischen Aspekte.

Ein Auswechseln des Personals…

[Weiterlesen]
Frank, Svenja
379 |

Das Feminine als Seinszustand

Essay über die Schattenseite der Weltmeisterschaft im Frauenfußball, die gerade mit einem 2:0 Sieg der USA über die NIEDERLANDE zu Ende ging.

Es ist Fußballweltmeisterschaft und niemand interessiert es. Naja fast. Ein paar Menschen interessieren sich dafür, dass es niemand interessiert. Mit der Aufstellung für das nächste Spiel haben auch sie sich vermutlich nicht befasst. Die Fußballweltmeisterschaft in Frankreich zeigt auf bizarre Weise, was aus einem Ereignis, das alle vier Jahre das öffentliche Leben lahmlegt, wird, wenn es nicht von Männern handelt. Dass sie zum Anlass wird, die Diskriminierung von Frauen anzuprangern und die Gleichberechtigung – aller – Geschlechter einzufordern, ist unerlässlich. In der Diskussion findet aber ein anderes Problem zu wenig Beachtung, das gesamtgesellschaftlich genauso gravierend ist, wie das Schattendasein des Frauenfußballs: die Tatsache,…

[Weiterlesen]
Dörwald, Uwe
376 |

Max Ottes Abschiedsvorlesung an der Hochschule Worms

Kein Verlust: Ein Netzwerker am konservativen rechten Rand der Gesellschaft verlässt die akademische Welt.

Am 15. Mai 2019 hielt Max Otte seine Abschiedsvorlesung vor circa 180 Gästen im halbgefüllten Audimax der Hochschule Worms. Anders als bei einer Veranstaltung Ottes Ende Dezember 2018 an der Universität Köln regte sich in Worms kein Protest gegen seine Vorlesung.

Das Thema der Abschiedsvorlesung war: „Meinungsfreiheit in Deutschland im Jahr 2019.“ Die Frage: „Wie steht es um die Demokratie?“, die noch in der Einladungzur Vorlesung stand, stand nicht mehr auf der Eingangsfolie zur Vorlesung. Eigentlich ein interessantes Thema, wenn es denn eine Vorlesung gewesen wäre und keine eklektizistische Aneinanderreihung von Allgemeinplätzen, mit denen Max Otte aufzeigte, dass und wie er nach seiner Wahlempfehlung für die AfD bei der letzten…

[Weiterlesen]
Dörwald, Uwe
368 |

Salman Rushdies "Satanische Verse"

Begleitet von einer Art doppeltem Vorspann bringen wir aus Anlass des dreißigsten Jahrestages der Fatwa gegen den Schriftsteller Salman Rushdie (Februar 1989) eine Besprechung der Satanischen Verse aus dem gleichen Jahr.

Denn es bleibt wichtig, sowohl die Meinungsfreiheit als auch die Kunstfreiheit zu verteidigen.

Am 21. Februar 2019 brachte die FAZ einen Text des amerikanischen Journalisten James Kirchick mit der Überschrift Die freie Welt legt sich selbst einen Maulkorb an. Kirchick beschreibt in seinem Text, wie seit der Fatwa gegen Salman Rushdie die Schere im Kopf funktioniert und er beklagt ein „kollektives Versagen westlicher Gesellschaften, die vor drei Jahrzehnten, als ein Schurkenstaat einen Schriftsteller zur Zielscheibe einer…

[Weiterlesen]