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Vergissmeinnicht

Vom Bleiben und Verschwinden im digitalen Zeitalter

von: Felicitas Hoppe

Sommerfrische

„Ich bin dann mal weg!“ Davon träumt im Sommer kurzfristig jeder. Aber auch der Sommer hält längst nicht mehr, was er verspricht. Sommerpause, Sommerfrische, Sommerhäuser und Sommergäste – das alles ist, falls es jemals mehr war, inzwischen schöne Literatur geworden. Dort allerdings, in der Nische des Schönen, haben die alten Phantasien vom guten bürgerlichen Leben nach wie vor Hochkonjunktur.

Denn sie beflügeln unseren Wunsch nach dem richtigen Dasein, unsere Vorstellung von Freiheit und Atemholen, von Eigenleben und Privatsphäre, unseren Glauben daran, es wäre noch möglich, einfach die Läden herunterzulassen, sich aus dem Staub zu machen, um ans Meer, in die Berge, ins Umland zu verschwinden. Endlich ungestört sein, kurzfristig für nichts und niemand erreichbar, sich den wirklich wichtigen Dingen widmen.

Aber wer weiß schon, was wirklich wichtig ist?...

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Der Text erschien zuerst am 10.08.2014 im Hörfunk, in der Sendung "Gedanken zur Zeit" bei NDR-KULTUR.

 

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